Kleiner Geschichtsabriss Portugals

Wer sich mit Portugal, seinen Weinen und seiner Kultur auseinandersetzt, der wird um die Geschichte dieses Landes nicht umhin kommen.

Die Geschichtsschreibung muss man 10000 vor Christi beginnen. Seit dieser Zeit und bis ca. zum 5 Jh. nach Christi wechselten sich Iberer, Kelten, Griechen, Phönizier, Karthager und Römer in der Besiedlung des Landstriches an der Atlantikküste ab. Die Römer brachten neben der Gründung der Provinz Lusitanien auch ihre Sprache mit, aus der sich dann das Portugiesische entwickelte. Im 5. Jh. Wird erstmals der Name Portucale erwähnt.

Ab dem Jahr 711 beginnt die Eroberung und Besetzung der Iberischen Halbinsel durch die Mauren (Sie bringen die Fliesen-Azulejos nach Portugal).

Neben der Eroberung durch die Mauren formiert sich seit 718 die christliche Reconquista (Rückeroberung) im Gebiet zwischen Minho und Duoro. Fernando I., Graf von Kastilien und León, leitet die eigentliche Reconquista in den Jahren 1035-65 ein.

1139 nimmt Afonso Henriques als Afonso I. den Königstitel an und befreit sich nach der Schlacht bei Ourique über die Moslems aus der Abhängigkeit von León-Kastilien.

Afonso III. nimmt 1250 die Provinz Algarve ein und beendet damit die portugiesische Reconquista. Die Mauren sind vertrieben und Portugal erhält damit seine heutige territoriale Ausdehnung.

Nur 130 Jahre später beginnt Portugal zu einer Weltmacht aufzusteigen. 1415 nimmt Heinrich der Seefahrer (1394-1460) an der ersten überseeischen Eroberung in Ceuta teil.

1419-1457 wird Heinrich der Seefahrer Gouverneur der Provinz Algarve und richtet in Sagres eine Seefahrerschule ein, die der Grundstein für die weiteren Entdeckungs-reisen bildet.

Einige wichtige Daten aus dieser Zeit:

1487/88 Bartolomeu Dias umsegelt das Kap der Guten Hoffnung.

1498 Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Indien.

1500 Pedro Àlvares Cabral erreicht Brasilien, das zur wichtigsten Kolonie wird.

1519-22 Eine Flottille von Fernao de Magalhaes führt im Auftrag der spanischen Krone die erste Weltumseglung durch und beweist damit entgültig, dass die Erde rund ist.

Nur 100 Jahre nach dem Beginn des Aufstiegs, setzt mit dem Tod Manuel I. der wirtschaftliche Verfall der Weltmacht ein.

Von 1580-1640 liegt Portugal unter spanischer Fremdherrschaft. 1644 ist die

Schlacht bei Montijo gegen die Spanier erfolgreich. Aber erst 1688 erkennt Spanien die portugiesische Unabhängigkeit an.

Zwischen 1807 und 1811 herrschen abwechselnd die Franzosen und die Briten.

1910, am 5. November, wird die die Republik ausgerufen und Teófilo Braga wird Präsident.

Im Jahr 1932 wird António de Oliveira Salazar Ministerpräsident – ein faschi-stisches Kapitel in der Geschichte Portugals beginnt.

Am 25. April 1974 findet die sogenannte „Nelkenrevolution“ statt, die die Diktatur unblutig beendet. Damit beginnt eine Welle der Entkolonialisierung der Übersee-provinzen Portugals (z.B. Angola, Mocambique …).

1998 findet in Lissabon die EXPO 98 statt und Porto wird 2001 Kulturhauptstadt Europas.